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Madeleines

Kleine französische Kuchen in Muschelform

In Frankreich gehören Madeleines zum französischen Kulturgut. Der berühmte Schriftsteller Marcel Proust widmete diesem kleinen muschelförmigem Gebäck in seinem Buch “Auf der Suche nach der verlorenen Zeit” gleich mehrere Seiten. Dabei beschreibt er, wie er beim Geruch von Tee und Madeleines plötzlich von einer Erinnerung aus der Kindheit überwältigt wird.


“DER BERÜHMTE FRANZÖSISCHE SCHRIFTSTELLER MARCEL PROUST MACHTE MADELEINES FÜR IMMER UNVERGESSLICH”


Viele Jahre lang hatte von Combray außer dem, was der Schauplatz und das Drama meines Zubettgehens war, nichts für mich existiert, als meine Mutter an einem Wintertage, an dem ich durchfroren nach Hause kam, mir vorschlug, ich solle entgegen meiner Gewohnheit eine Tasse Tee zu mir nehmen. Ich lehnte erst ab, besann mich dann aber, ich weiß nicht warum, eines anderen. Sie ließ darauf eines jener dicken ovalen Sandtörtchen holen, die man ‚Madeleine‘ nennt und die aussehen, als habe man als Form dafür die gefächerte Schale einer St.-Jakobs-Muschel benutzt. Gleich darauf führte ich, bedrückt durch den trüben Tag und die Aussicht auf den traurigen folgenden, einen Löffel Tee mit dem aufgeweichten kleinen Stück Madeleine darin an die Lippen. In der Sekunde nun, als dieser mit dem Kuchengeschmack gemischte Schluck Tee meinen Gaumen berührte, zuckte ich zusammen und war wie gebannt durch etwas Ungewöhnliches, das sich in mir vollzog. Ein unerhörtes Glücksgefühl, das ganz für sich allein bestand und dessen Grund mir unbekannt blieb, hatte mich durchströmt. Mit einem Schlage waren mir die Wechselfälle des Lebens gleichgültig, seine Katastrophen zu harmlosen Mißgeschicken, seine Kürze zu einem bloßen Trug unsrer Sinne geworden; es vollzog sich damit in mir, was sonst die Liebe vermag, gleichzeitig aber fühlte ich mich von einer köstlichen Substanz erfüllt: oder diese Substanz war vielmehr nicht in mir, sondern ich war sie selbst.

Auf der Suche nach der verlorenen Zeit: In Swanns Welt 1. Frankfurt am Main: Suhrkamp. Schüle, C. (2011). Im Bann der Erinnerung. (Stangl, 2023).

Dieses Phänomen, sich durch Gerüche plötzlich direkt zu erinnern, nennt man Proust-Effekt. Der Geruchssinn ist mit dem Gehirn direkt verbunden und löst über das limbische System Gefühle oder mit Gerüchen verbundene Erinnerungen wach. So werden manchmal durch Gerüche lange vergessene Erinnerungen ganz plötzlich wieder lebendig.

Madeleines sind zart und weich, machen süchtig und schmecken viel besser als Muffins

Auch ohne dieses Wissen um die Madeleines von Proust und die damit verbundenen Erinnerungen kann ich sagen, dass es sich unbedingt lohnt, dieses kleine Gebäck für einen Nachmittagstee zu backen. Am besten schmecken sie frisch gebacken.

Zutatenliste für Madeleines
Die Zutaten für 10 Madeleines (die halbe Rezeptmenge)

Gibt es bei der Zubereitung etwas zu beachten?

Madeleines zu backen ist nicht schwierig. Im Prinzip handelt es sich um einen Rührteig, der in kleinen Muschelformen gebacken wird. Wichtig ist, den Teig vor dem Backen mindestens 3 Stunden im Kühlschrank aufzubewahren, idealerweise über Nacht. Nur dann entsteht die typische Beule der Madeleines. Wer keine speziellen Madeleines-Formen hat und wem es nur um den Geschmack geht, kann sie zur Not auch in Muffinformen backen.

Zutaten für 20 Madeleines

  • 100 g Eier (= 2 Eier Größe M)
  • 100 g Zucker
  • 20 g Honig
  • 100 g Mehl
  • 2 gestrichene Teelöffel Backpulver
  • 110 g Butter
  • 2 Zitronen

Zubereitung

  1. Die Butter in einem Topf erst schmelzen, dann abkühlen lassen.
  2. Die Eier zusammen mit dem Zucker und dem Honig schlagen, bis die Masse schaumig und “weiß” wird.
  3. Das Mehl, das Backpulver und die abgeriebene Zitronenschale von beiden Zitronen nach und nach klumpenfrei unterrühren.
  4. Die lauwarme geschmolzene Butter hinzufügen und verrühren.
  5. Den Teig direkt auf der Oberfläche mit Frischhaltefolie bedecken und mindestens für 3 Stunden im Kühlschrank lagern, idealerweise über Nacht bis zum nächsten Tag.
  6. Nach 3 Stunden oder am nächsten Tag den Ofen auf 220°C aufheizen.
  7. Die Madeleine-Förmchen mit Butter einfetten und mit Mehl bestäuben. Den Teig mit einem Spritzbeutel in die Förmchen spritzen. Dabei die Förmchen nur zu 2/3 füllen.
  8. Die Madeleines im Ofen 4 Minuten bei 220 °C backen, dann die Temperatur auf 170 °C senken und noch weitere 4 Minuten fertigbacken.
Den Teig für die Madeleines in die Förmchen spritzen
Den Teig in die Förmchen spritzen
Madeleines frisch aus dem Ofen
Madeleines frisch aus dem Ofen

Madeleines

Schwierigkeit: Einfach
Zubereitungszeit

20

Minuten
Backzeit

8

Minuten
Ruhezeit

3

Stunden

Dieses Rezept reicht für 20 Madeleines.

Zutaten

  • 100 g Eier (= 2 Eier Größe M)

  • 100 g Zucker

  • 20 g Honig

  • 100 g Mehl

  • 2 gestrichene Teelöffel Backpulver

  • 110 g Butter

  • 2 Zitronen

Anweisungen

  • Die Butter schmelzen und dann abkühlen lassen.
  • Die Eier zusammen mit dem Zucker und dem Honig mit dem Mixer schlagen. bis die Masse schaumig wird.
  • Das Mehl, das Backpulver und die abgeriebene Zitronenschale von beiden Zitronen nach und nach klumpenfrei unterrühren.
  • Die lauwarme geschmolzene Butter hinzufügen.
  • Den Teig direkt auf der Oberfläche mit Frischhaltefolie bedecken und mindestens für 3 Stunden im Kühlschrank lagern, idealerweise bis zum nächsten Tag.
  • Nach 3 Stunden oder am nächsten Tag den Ofen auf 220°C aufheizen. Die Madeleines-Förmchen mit Butter einfetten. Den Teig mit einem Spritzbeutel in die Förmchen spritzen. Dabei die Förmchen nicht komplett füllen.
  • Die Form in den Ofen tun, dabei die Temperatur sofort auf 170°C senken. Nach ca. 8-15 Minuten sind die Madeleines fertiggebacken.

Notizen

    Kommentare

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